Erblicher Brustkrebs

Dr. Gudrun Lorenz-Eberhardt

Eine von 400 Personen hat eine vererbbare Genveränderung in einem der Brustkrebsgene BRCA1 oder BRCA2. Eiweißmoleküle, die nach Vorbild dieser Gene gebildet werden, haben eine wichtige Rolle in de Reparatur von DNA-Schäden. Ist eines der beiden Gene verändert, so ist die Reparaturfunktion der Proteine eingeschränkt, was zu einem deutlich erhöhtem Risiko für Brust- und Eierstockkrebs führt. Es ist zu beachten, dass nicht alle Frauen mit einer Genmutation in diesen beiden Genen zwangsläufig Brustkrebs oder Eierstockkrebs entwickeln, aber das Erkrankungsrisiko ist deutlich erhöht. 
Wenn in der Familie bereits Brust-oder Eierstockkrebs vorliegen, kann es sinnvoll sein, sich auf genetische Veränderungen testen zu lassen. 
Vor der Durchführung eines Gentests, dies ist eine Blutabnahme, ist eine genetische Beratung unbedingt nötig. Das Ergebnis des Gentests sagt aus, ob eine Veränderung in den BRCA Genen vorliegt. Genmutationen können mit 50%iger Wahrscheinlichkeit an die eigenen Kinder weitergegeben werden ( familiäres Brust- und Eierstocksyndrom).
Wird eine BRCA1/BRCA2 Mutation nachgewiesen, sollte man bewusst mit dem Risiko für sich und Angehörige umgehen. 
- ab dem 18. Lebensjahr jährliche gynäkologische Untersuchungen mit Tastbefund der Brüste
- ab dem 25. Lj: zusätzlich eine Magnetresonanztomografie der Brüste jährlich
- ab dem 35. Lj: zusätzlich eine Mammografie einmal pro Jahr
Durch den gemeinsamen Einsatz von Mammografie und MRT werden 9 von 10  Brustkrebstumoren frühh erkannt und sind somit heilbar.
Sollte Brustkrebs bereits diagnostiziert sein, so trägt eine genetische Testung maßgeblich zur Optimierung der Therapie bei. 
Genetische Beratungsstellen: an Universität Graz und Wien
Hotline der Uni Wien 01-40400-61833
Uni Graz 0316 380-0 Mi, 03. April 2024